Das Dock in Augustfehn

Das Dock in Augustfehn

Das Dockgelände in Augustfehn, zentral gelegen nahe dem Bahnhof, war ein bedeutender Ort für die wirtschaftliche Entwicklung des Fehnorts im 19. und 20. Jahrhundert. Gebaut wurde das Dock 1870, ein Jahr nach der Errichtung des Bahnhofsgebäudes. Ursprünglich war das Dock ein langes, schmal angelegtes Hafenbecken mit einem konstanten Wasserstand, der durch Schleusen reguliert wurde. Es diente als Umschlagsplatz für den Transport von Torf, der vor allem für den Betrieb der Eisenbahn und als Brennstoff für die 1856 entstandene Eisenhütte diente.

Das Dock war über ein Netzwerk aus Kanälen, wie den Augustfehn-Kanal und später den Nordloh-Kanal, mit anderen Wasserwegen verbunden. Der rege Schiffsverkehr machte Augustfehn zu einem wichtigen Knotenpunkt; zeitweise waren über 90 Schiffe im Kanal und im Dorf unterwegs. Rund um das Dock entstanden zahlreiche Gebäude wie Torfvorratsschuppen und Verladeanlagen. Auch die Stahlproduktionen des Stahlwerkes Augustfehn und andere Industrien nutzten die Verladestationen am Dock.

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Ocholt–Cloppenburg im Jahr 1907 und der schrittweisen Verlagerung des Transports von Wasserwegen auf Schienen verlor das Dockgelände an Bedeutung. Es wurde um die 1930er-Jahre zugeschüttet und blieb noch einige Zeit wirtschaftlich genutzt, etwa als Lagerplatz für Torf oder später für Möbel und Düngemittel. In den 1980er-Jahren wurden die Gleisanlagen entfernt, und 2009 verließ die Raiffeisenwarengenossenschaft, die sich dort angesiedelt hatte, den Standort.

Heute ist das Dockgelände eine Fläche im Umbruch mit Plänen für eine moderne Nutzung. Ein Busbahnhof sowie eine barrierefreie Überführung, die das Gelände besser an den Bahnhof anbindet sind bereits umgesetzt. Vorgesehen sind weiterhin Wohn- und Gewerbebauten.

Hans-Hermann van Lengen
05.03.2025

Sammlung historischer Bilder Das Dock in Augustfehn

1870 bis 1930

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