Haus Schütze

Haus Schütze (Ecke Mühlenstraße / Hauptstraße)

Die Geschichte der Familie Schütze aus Augustfehn
Die Familie Schütze hat über Generationen hinweg eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Ortes Augustfehn gespielt. Ihre Geschichte ist geprägt von unternehmerischem Erfolg, gesellschaftlichem Engagement und einer engen Verbundenheit mit der Region.

Ursprung und frühe Generationen
Die Wurzeln der Familie Schütze reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Garlich Gerhard Schütze (1842–1942), geboren in Jethausermoor, war eine zentrale Persönlichkeit in der Geschichte Augustfehns. Nach einer vorübergehenden Auswanderung in die USA im Jahr 1867 kehrte er nach Deutschland zurück und etablierte sich als Kaufmann. Er gründete 1888 einen Speditions- und Möbeltransportbetrieb, der die wirtschaftliche Grundlage der Familie legte. Garlich Schütze war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch Bezirksvorsteher und eine tragende Säule des kommunalen Lebens in Augustfehn.

Carl Theodor Schütze – Ein vielseitiger Unternehmer
Garlichs Sohn, Carl Theodor Schütze (1886–1971), trat in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm am 1. April 1914 das Familienunternehmen. Gleichzeitig wurde er von der Reichsbahn als amtlicher Bahnspediteur eingesetzt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Spedition Schütze zu einer unverzichtbaren Einrichtung für den Transport von Waren in der Region. Besonders hervorzuheben ist die Nutzung von Pferdefuhrwerken, die bis in die 1950er Jahre für ihre Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bekannt waren. Später wurde der Betrieb motorisiert. Am 01. April 1914 konnte Carl Schütze sein 40-jähriges Berufsjubiläum feiern.

Carl Schütze engagierte sich darüber hinaus als Fleischbeschauer und Trichinenuntersucher. Ab 1912 übernahm er diese Aufgabe und setzte damit einen weiteren wichtigen Akzent in der Gemeindearbeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er in sein Amt zurück und blieb bis ins hohe Alter ein geschätzter Fachmann. Als Bezirksvorsteher von Augustfehn zeigte er großes Engagement für die Belange der Bürger und die Entwicklung des Ortes.

Gesellschaftliches Engagement
Die Familie Schütze war nicht nur wirtschaftlich aktiv, sondern auch gesellschaftlich engagiert. Carl Schütze war Mitgründer mehrerer Vereine im Ort und setzte sich aktiv für das Gemeinwohl ein. Sein Wirken reichte bis ins hohe Alter, und er blieb ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in Augustfehn. Seine Bemühungen wurden von der Gemeinde hochgeschätzt.

Das Schütze-Haus
Ein besonderes Wahrzeichen der Familie ist das sogenannte „Schütze-Haus“ in Augustfehn. Das markante Gebäude, das früher als Wohn- und Geschäftshaus diente, wurde von der Familie Schütze genutzt und trug lange ihren Namen. Es stand sinnbildlich für den unternehmerischen Geist und die Präsenz der Familie im Ort.
Im Jahre 1984 wurde das Haus von der Apener Bank erworben. Ende 1986 wurde dann die neue Zweigstelle der Apener Bank in Augustfehn fertiggestellt.

Die Bedeutung der Familie Schütze
Die Geschichte der Familie Schütze ist eng mit der Entwicklung Augustfehns verknüpft. Über Generationen hinweg prägte die Familie das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben des Ortes. Ihre Leistungen, insbesondere im Bereich der Logistik und Gemeindearbeit, hinterließen einen bleibenden Eindruck und machen sie zu einem prägenden Teil der Regionalgeschichte.

Hans-Hermann van Lengen
22.12.2024

Sammlung historischer Bilder Haus Schütze

von 1888 - 1984

Du interessierst dich für unsere historischen Orte?

Hier findest Du weitere Informationen: