Haus der Gebrüder Bruns, Schneidermeister Wolf und Bäckerei Janssen jetzt Bäckerei Hoppmann Mühlenstraße 43a
Haus der Gebrüder Bruns, Schneidermeister Wolf und Bäckerei Janssen jetzt Bäckerei Hoppmann Mühlenstraße 43 a
Die Gebrüder Bruns gründeten ihre Handwerksbetriebe zur Holzverarbeitung bereits im Jahre 1897. In Augustfehn gab es an der Mühlenstraße, heutige Hausnummer 43 a in der Linkskurve vor dem Bahnübergang zur Südgeorgsfehner Straße eine Möbeltischlerei. In einem Ausstellungsraum wurden auch einige selbst gefertigte Wohnmöbel gezeigt. Diese Tischlerei wurde von Gerhard Bruns geführt. An der Südgeorgsfehner Straße, heutige Hausnummer 12 auf der rechten Seite vom Bahnübergang kommend hatte Johann Bruns eine Bautischlerei, die als Schwerpunkt Fenster und Türen herstellte. Vor Johann Bruns führte hier Johann Oltmanns ein Möbellager,welches dann in den Besitz von Johann Bruns überging.
In der Tischlerei von Johann Bruns an der Südgeorgsfehner Staße war die Hauptproduktionsstätte auch für die Produkte der Möbeltischlerei von Gerhard Bruns an der Mühlenstraße. Hier befand sich ein Sägewerk und auch Treppen wurden gebaut. Sein Sohn, der ebenfalls Johann hieß übernahm die Tischlerei an der Südgeorgsfehner Straße, er wurde in Augustfehn Jonny Bruns genannt.
Direkt am Gebäude der Möbeltischlerei an der Mühlenstraße zum Süden hin gab es eine Bäckerei. Hier gründeten im Jahre 1928 der Bäckermeister Ude Janssen und seine Frau Gesche eine Dampfbäckerei mit einem Lebensmittelgeschäft zur Mühlenstraße hin.
Der Tischler Gerhard Bruns kam aus dem II. Weltkrieg nicht mehr zurück, so dass die Möbeltischlerei nach dem Krieg nicht mehr weitergeführt wurde.
Die Tochter vom Tischler Bruns, Henriette, heiratete den Schneidermeister Otto Wolf.
Otto Wolf eröffnete in der ehemaligen Tischlerei eine Schneiderei und verkaufte auch Bekleidung. Ebenfalls in das Gebäude zog das Drogeriegeschäft von Rolf Frohne ein.
Von der Straße aus gesehen befand sich das Bekleidungsgeschäft Wolf auf der rechten Seite und die Drogerei Frohne auf der linken Seite des Gebäudes.
Von der Bäckerei und dem Lebensmittelgeschäft Janssen neben der Tischlerei verstarb der Firmengründer Ude Janssen im Jahre 1957. Die Leitung der Firma übernahmen von dort an die Ehefrau Gesche und der Sohn, der Bäckermeister Heinz Janssen.
Rolf Frohne vom Drogeriemarkt im Hause Wolf baute 1959 gegenüber an der Mühlenstraße ein Wohnhaus und einen Drogeriemarkt.
Im selben Jahr zog er mit seinem Drogeriegeschäft aus dem Gebäude von Wolf aus und in sein neues Geschäft an der Mühlenstraße ein.
Otto Wolf nutzte danach die dadurch frei werdenden Räume zu Vergrößerung seines Bekleidungsgeschäftes.
Der Bäckermeister Heinz Janssen heiratete im Jahre 1964 Renate, geb Spitzke. Seine Ehefrau kam aus Königsberg und wohnte nach der Flucht nach dem II. Weltkrieg zunächst in Emden. Im selben Jahr wurde das Lebensmittelgeschäft vergrößert und auf Selbstbedienung umgestellt. Nach dem Tod von Gesche Janssen 1976 übernahm Heinz Janssen die Gesamtleitung des Familienbetriebes.
Als der Schneidermeister Otto Wolf 1983 sein Gebäude veräußerte, erwarb der Bäckermeister Heinz Janssen das Haus und konnte damit seinen Lebensmittelsupermarkt auf über 200 qm erweitern. In der Folgezeit wurde rechts neben das große Gebäude des Supermarktes ein größeres einstöckiges Gebäude errichtet, in welches der Drogeriemarkt Schlecker einzog.
Im Jahre 2013 ging die Ära des ortsbildprägenden Gebäudes von Bruns, Wolf und Janssen zu Ende. Der Bäckermeister verkaufte die Gebäudegruppe an Investoren. Die Gebäude wurden abgebrochen und an der Stelle entstand eine Bäckerei mit Verkaufsladen und einem Cafe. Dieser Betrieb wird seitdem von der Bäckerei Hoppmann betrieben.
In der Hauptproduktionsstätte der Gebrüder Bruns an der Südgeorgsfehner Straße wurde der Betrieb um die Jahrtausendwende herum eingestellt. Regionale Investoren kauften das Gebäude mit dem umfangreichen Firmengelände dahinter und brachen das Gebäude ab. Vor dem Abbruch der Tischlerei nutzte die ortsansässige Feuerwehr laut Zeitungsbericht das Fabrikgebäude für eine große Brandschutzübung. Die Investoren bauten auf dem Gelände 2003 ein schlüsselfertiges Marktgeschäft mit großzügigem Parkplatz.
In diese Verkaufshalle zog im Spätherbst 2003 der Discounter Plus ein. Im Jahre 2009 erfolgte ein Wechsel mit dem Nachfolger Netto Markt, der hier 12 Jahre sein Geschäft betrieb.
Heute verkauft der Sonderpostenmarkt Wreesmann hier seine Waren.
Augustfehn 2024
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